Prävention: Zeit für eine Vereinheitlichung

2023
Eingabeform: Petition
Adressat: Bundesrat

angenommen 136 18


Thema: Drogenpolitik

Inhalt:

Die Jugendsession fordert den Bundesrat auf, zuhanden der Kantone ein Rahmenprogramm für die Drogenprävention bei Jugendlichen einzuführen. Dieses Programm sollte auf die verschiedenen Alterskategorien zugeschnitten sein, den Sprachniveaus entsprechend und die Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention umfassen. Der Bund unterstützt dieses Programm finanziell, um den Kantonen einen Anreiz zu bieten, es zu nutzen.

 


Begründung:

Die Prävention ist ein zentrales Element der Drogenbekämpfung, hängt vom föderalistischen System ab und weist je nach Kanton erhebliche Unterschiede auf. Mit diesem Rahmenprogramm stellt der Bund einen kohärenten Plan zur Verfügung, von dem die Kantone profitieren und gleichzeitig die Besonderheiten ihres soziodemografischen Kontextes einbeziehen können.  In der Tat gibt es kein solches einheitliches Programm auf Schweizer Ebene, und wir können erhebliche Unterschiede zwischen den Kantonen beobachten. So haben beispielsweise die Kantone Waadt und Wallis Rahmenprogramme entwickelt, die es Jugendlichen ermöglichen, mit einem altersgerechten Ansatz über die Wirkung verschiedener Drogen und die mit ihrem Gebrauch verbundenen Risiken informiert zu werden. Umgekehrt gibt es in anderen Kantonen keine solchen Pläne. Es liegt jedoch im öffentlichen Interesse, dafür zu sorgen, dass alle Jugendlichen in der Schweiz klare und umfassende Informationen sowie Schutz vor den schädlichen Auswirkungen von Drogen erhalten. Die Aufmerksamkeit, die der Jugend gewidmet wird, ist von größter Bedeutung, da es oftmals dieses Alter ist, in dem die Individuen in die Spirale der Sucht geraten.  Die Prävention ist ein konstitutiver Teil der Vier-Säulen-Politik, für die die Schweiz in ihrer Drogenpolitik bekannt ist. Diese darf sich nicht auf die Primärprävention, auch bei jungen Menschen beschränken, denn die Früherkennung von Sucht und problematischem Konsum (Sekundärprävention) ermöglicht eine viel effizientere Betreuung dieser Personen, bevor sie in prekäre Verhältnisse abrutschen. Ebenso ist eine tertiäre Prävention, die die Verringerung der Gesundheitsrisiken, aber auch der sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Sucht umfasst, von entscheidender Bedeutung. Dieser umfassende Ansatz ermöglicht es, keinen Aspekt der Sucht zu vernachlässigen.  Das Programm sollte sich nicht auf einen rein schulischen Ansatz beschränken, auch wenn dieser wesentlich ist, sondern auch Ressourcen anbieten, die eine Prävention in einem anderen als dem schulischen Rahmen ermöglichen (Werbekampagne, digitaler Raum). Es könnte sich beispielsweise mit dem Zugang zu Tabak und Alkohol im öffentlichen Raum befassen (Verkaufszeiten in Geschäften, effektive Alterskontrolle). Die im Rahmen des Programms entwickelten Kampagnen sollten moderne pädagogische Mittel einsetzen, die es den Jugendlichen ermöglichen, sich betroffen zu fühlen und das vermittelte Wissen tatsächlich zu verinnerlichen.  Was die Frage der Finanzierung betrifft, so gibt die Schweiz derzeit zwischen 2,2 und 2,7% ihres BIP für Prävention und Gesundheitsförderung aus, womit sie im unteren Mittelfeld der OECD-Länder liegt. Da sich Prävention immer als kostengünstiger erweist als die traurigen Folgen, die sie zu verhindern hilft, ist es für die Schweiz von Vorteil, sie nicht zu vernachlässigen. Dieser Bundesbeitrag würde es ermöglichen, die kantonalen wirtschaftlichen Unterschiede auszugleichen, die niemals ein Hindernis für die Prävention darstellen sollten.

 


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